Andreas Deubel auf Rennboot Dehler 30od

Das Model und das Biest

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Interview mit Andreas Deubel

Der erfolgreiche Mini-Transat Segler Andreas Deubel ist nicht nur das Gesicht der „Play Harder“–Kampagne um die Dehler 30 one design, sondern auch seit dem Frühjahr stolzer Besitzer seines eigenen Racer-Cruisers aus dem Hause Dehler.

Wir trafen den sympathischen Hamburger zum Abschluss der Premierensaison für ein Interview:

Andreas, die erste Saison mit Deiner eigenen Dehler 30 one design neigt sich dem Ende zu. Entsprach sie Deinen Erwartungen?

Die erste Regatta des Jahres, die Baltic 500, war gleich eine furiose Feuertaufe, in der die Dehler 30 one design auf Herz und Nieren getestet wurde. 500 Meilen durch das Dänische Kattegat bei stürmischen Bedingungen, und nichts ist durch Materialfehler oder Ermüdung zu Bruch gegangen. Auch wenn die Regatta sehr nass und anstrengend war – die Dehler 30 od ist eine echte Waffe und macht süchtig.

Ganz unbekannt waren Dir die Segeleigenschaften der Dehler 30 od aber nicht ...

(Lacht) Nein, ich durfte den Prototypen bereits im November 2019 bei den Foto- und Filmaufnahmen vor Warnemünde segeln. Trotz der Kälte war ich gleich Feuer und Flamme für dieses Boot. Die Begeisterung vor der Kamera musste ich nicht spielen.

Wieviel Zeit konntest Du in dieser besonderen Saison auf Deinem Boot verbringen?

Ich selbst hatte relativ wenig Segelzeit auf meinem Boot, was vor allem an der sehr guten Auslastung meiner Dehler als Charterboot lag. Insgesamt wurde mein Sportgerät neun Wochen von Crews für Regatten, Cruising und Trainings genutzt. Für mich selbst blieb tatsächlich nur das Baltic 500, eine von Speedsailing organisierte Trainingsfahrt rund Seeland, ein paar Tage Urlaubscruising mit meiner Frau und unserer Retriever-Hündin Zury und zu guter Letzt das Silverrudder 2020 zum Saisonhöhepunkt übrig.

Wie sind die Kunden auf Dein spezielles Charter-Angebot aufmerksam geworden?

Vor allem durch die neue Olympia Disziplin „Mixed Offshore“ hat es einen gewissen Sog-Effekt gegeben. Der DSV hat Tim Kröger als Bundestrainer gewinnen können und durch seine ins Leben gerufenen Offshore Trainings ergaben sich diverse Charteranfragen nach diesem Boot. So kann es weitergehen!

Calle Dr. Antonio Jorge Aguiar – wer soll sich denn diesen Bootsnamen merken?

(Lacht) Der Name ist auf der Mini Transat 2017 entstanden. Auf dem Zwischenstopp in Las Palmas wohnten wir in einer ziemlichen Absteige direkt an dieser Straße und jedes Mal wenn wir mit dem Auto vom Boot oder vom Strand zur Unterkunft fuhren, spuckte das Navi den Straßennamen akzentfrei und sprachlich höchst unkorrekt aus. Das sorgte immer für große Lacher und meine Tochter Jella konnte sich den Namen schnell gut merken. Daraus entstand die Schnapsidee, mein nächstes Boot nach dieser Straße zu benennen – und meine Tochter bestand darauf, dass ich Wort halte.

Wofür steht die besondere Folierung?

Das klassische Wabendesign, welches für die beiden Prototypen gewählt wurde, wollte ich zusammen mit meiner Designerin Thea Harksen anders interpretieren. Es sollte deutlich auffallender und aggressiver wirken. Schließlich ist es ein Regattaschiff, und da spielt die Psychologie eine große Rolle. Falls ich mal nicht ganz vorne bin, dann sollen die Gegner wenigstens Angst bekommen…(lacht)…Da ich für mein Projekt die Firma crazyboats.de gegründet habe, soll auch das Design ein wenig „crazy“ sein und so sieht nun die Interpretation dieser Idee aus.

Du bist ja schon solo im Regatta-Modus über den Atlantik gesegelt − traust Du das auch der 30 od zu?

Gib mir ein Klassen-Transat und ich lege sofort ab. Die Dehler 30 od ist wie gemacht für ein Transatlantik Rennen, ob solo oder shorthanded. Mein innerlichster Wunsch ist, dass wir es in Zukunft als Klasse hinbekommen, vielleicht in drei Jahren ein Transat auf die Beine zu stellen. Oder wir bekommen eine eigene Gruppe beim legendären Transquadra Rennen. Da wäre ich wohl sofort dabei. Aus diesem Grund habe ich mich auch bereit erklärt, in der Klassenvereinigung mitzuwirken und Mitglied des Vorstandes zu werden. An dem Ziel, ein Transat für diese Klasse zu organisieren, müssen wir uns messen lassen.

Was wünschst Du dir für die nächste Saison?

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich weitere Eigner dazu entschließen, in diese tolle Klasse einzusteigen, damit wir auch in den kommenden Jahren wachsende Felder sehen und schnelles Segeln auf dem vermutlich besten Allrounder in der 30 Fuß Klasse genießen dürfen.

Wir wünschen dir viel Glück bei all Deinen Ideen und Projekten mit Deiner Dehler 30 one design – wir drücken Dir die Daumen!

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